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Verunfallte nach Bundesländern

Sämtliche gemeldeten Unfallereignisse im alpinen Gelände werden in Österreich von der Alpinpolizei erfasst und unabhängig vom Verletzungsgrad erhoben. Alle Unfälle mit tödlichem Ausgang werden lückenlos dokumentiert. Unfälle (v. a. mit leichteren Verletzungsmustern), die nicht via Notruf etc. gemeldet werden, können auch nicht erfasst werden. Im organisierten Skiraum — also im Bereich von Skipisten, Skirouten sowie Loipen — werden die Unfallereignisse nur dann von der Alpinpolizei erhoben, wenn Verdacht auf Fremdverschulden besteht oder der Unfall für einen der Beteiligten tödlich endete.

Im Folgenden finden Sie einen Überblick über das gesamte alpine Unfallgeschehen in Österreich im Betrachtungszeitraum vom 1. November 2023 bis zum 31. Oktober 2024. Erfasst sind die klassischen Sommerdisziplinen Wandern/Bergsteigen, Klettern, Klettersteig, Hochtouren, Mountainbiken, Wildwassersport, Höhlenunfall, Flugunfall und Seilgärten sowie die klassischen Winterdisziplinen Skitour (inkl. Snowboard- und Schneeschuhtouren), Variante (ungesicherter Skiraum), Piste/Skiroute (gesicherter Skiraum), Liftunfall, Langlauf, Rodeln und Eisklettern. Hinzu kommen Nicht-Bergsportdisziplinen, die aber in der Unfalldatenbank aufscheinen, wie Arbeitsunfälle (im alpinen Gelände), Jagd, Straßenverkehr, Suizid und Sonstiges.

Überblick Alpinunfälle Österreich

Während die Zahl der Verletzten und Unverletzten im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen ist – aber immer noch über dem 10-Jahre-Mittel liegt –, ist die Zahl der Toten mit 303 so hoch wie noch nie. Dafür hauptverantwortlich sind die Wanderer/Bergsteiger, die mit 120 Toten das 10-Jahre-Mittel von 106 deutlich überschritten haben.

Erstmals haben wir eine Grafik auf Seite 15 oben erstellt, welche die häufigsten tödlichen Unfallursachen über alle Disziplinen im Betrachtungszeitraum und im 10-Jahre-Mitel zeigt. Wenig überraschend stehen HerzKreislauf-Störungen dort an erster Stelle, die 84 Toten im Betrachtungszeitraum sind zwar über dem Mittel von 71, aber in den letzten 10 Jahren hat es hier zweimal mehr Tote gegeben. Nicht so beim Absturz, mit 58 (im 10-Jahre-Mittel 41) gab es hier so viele Tote, wie noch nie in den Jahren zuvor. Summiert man übrigens die Zahl der tödlich Verunfallten durch Absturz und Sturz/Stolpern/Ausgleiten (47 im Betrachtungszeitraum und 48 im 10-Jahre-Mittel), dann ist das die alpine Todesursache Nummer 1 in Österreich und relativiert das Herz-Kreislauf-Thema etwas.

Wir werten wie gewohnt das Unfallgeschehen in allen Disziplinen auch nach dem Geschlecht aus, obwohl es uns nicht wirklich relevant erscheint. Andere Kriterien wie Ausbildungsstand, Erfahrung u. s. w. wären aus unfallprophylaktischer Sicht wesentlich hilfreicher. Tatsächlich scheitern wir bei der Interpretation dieser Auswertung: Über alle Disziplinen gesehen verletzen sich im 10-Jahre-Mittel 4.465 Männer und 3.370 Frauen, was gefühlsmäßig – wir kennen die Basisraten ja leider nicht – dem Verhältnis der Bergsportler zu den Bergsportlerinnen entsprechen könnte (bei manchen Disziplinen wie z. B. Wandern verunfallen übrigens mehr Frauen als Männer). Gänzlich anders sieht dieses Geschlechterverhältnis bei den tödlich Verunglückten aus: im 10-Jahre-Mittel 243 Männer und 42 Frauen. Falls Sie eine valide Erklärung dafür haben, die über platte Klischees hinausgeht, dann lassen Sie uns bitte daran teilhaben …

Abfragedatum
Dieser Überblick über alle Bergsportdisziplinen im Betrachtungszeitraum wurde am 8. und 9. Juli 2025 aus der ÖKAS-Datenbank abgefragt bzw. aktualisiert.

COVID-19-Pandemie
Am 25. Februar 2020 wurden die ersten Covid-19-Virusinfektionen in Österreich registriert und in der Folge kam es von März bis April 2020 und von September 2020 bis Februar 2021 zu Lockdowns, die sich in diesen Zeiträumen auch in den Zahlen einiger Bergsportdisziplinen als statistische „Ausreißer“ widerspiegeln.

Verunfallte nach Bundesländern

Abb. 1: Alle Alpinunfälle (mit Unverletzten, Verletzten & Toten) sowie Verunfallte, Unverletzte, Verletzte und Tote nach Bundesländern im 10-Jahre-Mittel und im Betrachtungszeitraum (Österreich vom 01.11.2023 bis 31.10.2024).

Alpintote nach Bergsportdisziplin

Abb. 2: Alpintote nach Disziplin im 10-Jahre-Mittel und im Betrachtungszeitraum (Österreich vom 01.11.2023 bis 31.10.2024).

Alpinunfallbeteiligte in den letzten 10 Jahren

Abb. 3: Unverletzte, verletzte und tote Alpinunfallbeteiligte in den letzten 10 Jahren und im Mittel in Österreich.

Verunfallte nach Geschlecht

Abb. 4: Verunfallte (Unverletzte, Verletzte & Tote) nach Geschlecht im 10-Jahre-Mittel und im Betrachtungszeitraum (Österreich vom 01.11.2023 bis 31.10.2024).

Alpinunfälle nach Monaten

Abb. 5: Alpinunfälle und Tote nach Monaten im 10-Jahre-Mittel und im Betrachtungszeitraum (Österreich vom 01.11.2023 bis 31.10.2024).

Alpinunfälle und Tote nach Disziplin

Abb. 6: Alpinunfälle und Tote nach Disziplinen im 10-Jahre-Mittel und im Betrachtungszeitraum (Österreich vom 01.11.2023 bis 31.10.2024).

Alpinunfälle nach Einzeldisziplin

Abb. 7: Unverletzte, Verletzte und Tote bei Alpinunfällen nach Disziplinen im 10-Jahre-Mittel und im Betrachtungszeitraum (Österreich vom 01.11.2023 bis 31.10.2024).

Alpintote nach häufigsten Unfallursachen

Abb. 8: Alpintote nach den häufigsten Unfallursachen in den letzten 10 Jahren und im Mittel in Österreich.

Herkunftsländer der Verunfallten

Abb. 9: Herkunft der Verunfallten (Unverletzte, Verletzte & Tote) und Toten im 10-Jahre-Mittel und im Betrachtungszeitraum (Österreich vom 01.11.2023 bis 31.10.2024).

Diese und viele weitere Grafiken finden Sie im Fachmagazin analyse:berg, welches zweimal im Jahr in Form einer Sommer- und einer Winterausgabe erscheint. Neben Fachbeiträgen zu diversen bergsportspezifischen Themen, Erlebnisberichten und Unfallbeispielen werden alle von der Alpinpolizei erfassten Unfälle analysiert und die Ergebnisse grafisch aufbereitet.

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