Skip to main content
Lawineneinsatz @ LPD Tirol - BM.I Alpinpolizei
Die Maßnahmen zur Corona-Bekämpfung haben weitreichende Auswirkungen auf das Leben des Menschen, so auch auf das Freizeitverhalten der Bergsportler. Der Corona-Winter 2020/21 hat z. T. markante Spuren im alpinen Unfallgeschehen hinterlassen. Das Österreichische Kuratorium für Alpine Sicherheit (ÖKAS) hat die von der Alpinpolizei/BMI erhobenen Alpinunfälle für den Zeitraum 01.11.2020 bis 18.04.2021 ausgewertet: Insgesamt wurden in Österreich in diesem Zeitraum 1.848 Unfallereignisse (Mittel 10 Jahre: 5.098 Unfälle) mit 2.494 Verunfallten (Tote, Verletzte und Unverletzte) und 88 Tote (Mittel 10 Jahre: 122) aufgenommen. Das sind etwa 5.600 Verunfallte weniger als im Vergleich zum langjährigen Mittel von 8.138 Personen.
Betrachtungszeitraum Winter 2020/21: 01.11.2020 bis 18.04.2021
Abfrage Datenbank: 21.04.2021
Autor: ÖKAS
Foto: LPD Tirol – BMI Alpinpolizei

Für den Zeitraum 01.11.2020 bis 18.04.2021 legen das Österreichische Kuratorium für Alpine Sicherheit (ÖKAS), die Alpinpolizei/BMI und der Österreichische Bergrettungsdienst (ÖBRD) den vorläufigen Bericht Winter 2020/21 zu den alpinen Unfallzahlen in Österreich vor. Spricht das ÖKAS von Verunfallten, ist damit die Gesamtzahl an Toten, Verletzten und Unverletzten gemeint.

Abbildung: Alpine Unfallereignisse in Österreich nach Bundesländer von 01.11.2020 bis 18.04.2021 und Mittel 10 Jahre; ÖKAS | BMI Alpinpolizei

Die Prävention von Unfällen im alpinen Raum ist auch während der
Coronavirus-Pandemie zentral. Es ist weitaus besser einen Unfall zu vermeiden, als eine
aufwändige Rettung und medizinische Versorgung durchzuführen.

Peter PaalPräsident ÖKAS (seit Sommer 2020)

Die Restriktionen rund um die Corona-Pandemie haben letzten Winter zu teils drastischen Rückgängen bei den Besucherzahlen im alpinen Raum geführt. Besonders im organisierten Skiraum abseits von urbanen Einzugsgebieten wurden deutlich weniger Skifahrer und Wintersportler verzeichnet. Im Winter 2020/21 sank die Zahl der Unfallereignisse sowie die Zahl der dabei beteiligten Personen im Vergleich zum 10-Jahresmittel um etwa zwei Drittel. Die Zahl der Toten aber nur um etwa ein Drittel. Die Anzahl der Todesfälle auf Skipisten sank auf ein Sechstel vom 10-Jahresmittel. In der Disziplin Skitour gab es um ein Drittel mehr Verunfallte, jedoch vergleichbar viel Tote wie in den Wintern zuvor.

Abbildung: Verunfallte (Tote, Verletzte, Unverletzte) und Tote in Österreich von 01.11.2020 bis 18.04.2021 und Mittel 10 Jahre; ÖKAS | BMI Alpinpolizei

Die Anzahl der tödlichen Alpinunfälle ist zwar rückläufig, für die 13.000 freiwilligen
und im Ehrenamt tätigen Bergretterinnen und Bergretter war es dennoch ein besonders
herausfordernder Winter. Jeder einzelne Einsatz und jede einzelne Hilfeleistung
stellte uns bezüglich der COVID-19 Schutzmaßnahmen vor eine besondere Herausforderung...

Stefan HochstafflPräsident ÖBRD

Das ÖKAS rät den zahlreichen Einsteigern in den Bergsport, sich unter professioneller Anleitung von Bergführern oder im Rahmen der zahlreichen Kurse der alpinen Vereine ausbilden zu lassen. In intensiver Kooperation mit seinen Mitgliedsorganisationen, Experten und Partnern, arbeitet das ÖKAS weiter daran, zeitgemäße Sicherheitskonzepte und -produkte zu entwickeln, z. B. aktualisierte Periodika, neue digitale Informationskanäle oder Hybridveranstaltungen zu alpiner Sicherheit.

Abbildung: Verunfallte (Tote, Verletzte, Unverletzte) bei (Ski-)Tour in Österreich nach Bundesländern von 01.11.2020 bis 18.04.2021 und Mittel 10 Jahre; ÖKAS | BMI Alpinpolizei

Unfälle vermeidet man mit Risikominimierung und dem
realistischen Einschätzen des eigenen Könnens.

Hans EbnerAlpinleiter BM.I Alpinpolizei, Österreich

Das Österreichische Kuratorium für Alpine Sicherheit (ÖKAS), der Österreichische Bergrettungsdienst (ÖBRD) und die Alpinpolizei/ BMI appellieren an die Eigenverantwortung, eine vernünftige Selbsteinschätzung und Tourenauswahl, das Einholen aktueller Informationen sowie ein Kursangebot oder eine professionelle Führung zu nutzen.