Hitze ist eine ungewöhnlich hohe, zum Teil als unangenehm empfundene Wärme, deren Empfindung zudem stark von der Luftfeuchtigkeit abhängt. Meteorologisch betrachtet spricht man bei Lufttemperaturen über 30 °C von einem Hitzetag. Derart hohe Temperaturen haben beträchtliche Auswirkungen auf den Menschen und seine Umgebung.
Autoren: Mathias Ströhle und Peter Paal – analyse:berg jahrbuch Sommer 2019; Titel: © Dagmar Walter
Der menschliche Körper reguliert sich wie alle Säugetiere normalerweise auf eine Körpertemperatur von um die 37 °C. Für diesen Temperaturerhalt gibt es mehrere Regulationsmechanismen, die im Zusammenspiel die Körperkerntemperatur in Gehirn und Rumpf (Brustkorb, Bauch) konstant halten. Unter körperlicher Belastung ist es wichtig, unseren Organismus nicht durch schlechte Vorbereitung zusätzlich zu belasten (z. B. Wassermangel, zu warme oder nicht atmungsaktive Sportbekleidung). Es gilt, mit einem ausgeglichenen Flüssigkeitshaushalt, angepasster Bekleidung und einer sorgfältigen Planung, angepasst an die eigene Leistungsfähigkeit und die Umgebungseinflüsse, in eine sportliche Aktivität zu starten.
Ein Versagen der Körpertemperaturregulierung kann zum Beispiel bei Überhitzung im Extremfall zum Versagen von einzelnen oder mehreren Organsystemen oder gar zum Hitzetod führen.
Die Steigerung der Körpertemperatur um 1 °C führt in der Haut zu einer Steigerung der Durchblutung um bis zu 8 Liter pro Minute.
Prävention
Es sollte luftige Kleidung, die dem Körper genügend Wärmetauschfläche bietet, getragen werden. Wenn möglich, sollten Aktivitäten bevorzugt im Schatten und am Morgen oder in den Abendstunden durchgeführt werden.
Eine Gewöhnung an Hitze erfolgt nur langsam und benötigt 10 bis 14 Tage, dann kann der Körper mit Hitze besser umgehen, z. B. geringere Schweißbildung und Mineralstoff (Elektrolyt)- Verlust bei gleicher Hitze.
Ab 10 % Flüssigkeitsverlust treten Krämpfe, Koma und schwerwiegende Störungen auf, die auch tödlich enden können.
Abbildungen: Hitze im Gebirge © Dagmar Walter; © Jens Schwarz - Tirol Werbung; © Regina Sterr
Es sollte bei Aktivitäten in der Hitze kein Alkohol, auch nicht im Vorfeld, konsumiert werden. Es gilt zu beachten, dass viele Medikamente die Belastungsfähigkeit beeinträchtigen können. Hierzu zählen diverse Medikamentengruppen, wie zum Beispiel Kreislauf- und Blutdruckmedikamente (z. B. Leistungsabfall durch Beta-Blocker), Wasser- und Elektrolytverlust durch Diuretika und Laxantien oder Müdigkeit durch gewisse Antiallergika.
Eine sinnvolle Planung einer Tour oder einer Aktivität ist entscheidend. Es sollten frühzeitig ausreichend Trinkpausen, abhängig von der zu erwartenden Belastung und der Umgebungstemperatur, eingeplant werden.
Für Hitzekrankheit besonders anfällig sind Säuglinge, Kleinkinder, alte Menschen und chronisch kranke Personen.
Die möglichen Auswirkungen von Hitze
- Hitzekrämpfe
- Ödeme von Extremitäten
- Hitzekollaps
- Hitzeerschöpfung
- Hitzschlag
- Sonnenstich
”Ab 10 % Flüssigkeitsverlust treten Krämpfe, Koma und schwerwiegende Störungen auf, die auch tödlich enden können.
Mathias Ströhle und Peter Paal
Abbildung: Hitze im Gebirge © Jens Schwarz - Tirol Werbung
Erste-Hilfe-Maßnahmen
Zur Kühlung des Körpers stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Wichtig ist, eine möglichst große Körperoberfläche zu kühlen. Hierzu können nasse Tücher, Shirts oder andere Kleidungsstücke verwendet werden.
Kühlpacks oder kalte Tücher im Nacken, in den Achseln oder Leisten sind nur bedingt effizient.