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Skitourenverbot bei Lawinenwarnstufe 4? © Matthias Knaus I ÖKAS

Ein Plädoyer für wissensbasierte Eigenverantwortung.

Das Österreichische Kuratorium für Alpine Sicherheit (ÖKAS) versteht sich als Meinungs- und Bewusstseinsbildner zum Thema Sicherheit im alpinen Raum. Hundertprozentige Sicherheit in einem Naturraum gibt es nicht. Die Verantwortung trägt immer die:der Einzelne:n und es gilt, Entscheidungen inklusive der daraus resultierenden Konsequenzen bewusst zu treffen.
Neben der Senkung der alpinen Unfallzahlen ist die Förderung der Eigenverantwortung im Bergsport eines der Hauptziele des ÖKAS. Eine Kriminalisierung wird von Expert:innen als wenig zielführend gesehen. Der Schwerpunkt liegt dagegen auf präventiven Maßnahmen wie der Optimierung des Informationsflusses innerhalb der alpinen Szene. Die Anpassung an aktuelle Bedingungen muss zum Leitmotiv jeder Tourenentscheidung werden.

Stellungnahme ÖKAS

„Der alpine Raum außerhalb der geschützten Räume, wie z. B. Siedlungen, Verkehrswege und Skipisten, wird nie zu hundert Prozent sicher sein – und muss es auch nicht. Wichtig ist, dass Menschen, die den ungesicherten alpinen Raum betreten, Wissen über die potenziellen Gefahren haben und damit eigenverantwortlich entscheiden können, welches Risiko für sie akzeptabel ist. Entsprechend sollte die Routenwahl erfolgen. Risikoabschätzung und Wahl des persönlich akzeptablen Risikoniveaus ist Teil unseres Lebens, nicht nur am Berg. Verbote sind in einer aufgeklärten, demokratischen und liberalen Gesellschaft das allerletzte Mittel, um einen großen Schaden für die Bevölkerung zu vermeiden und für den alpinen Raum mit ganz wenigen Ausnahmen nicht zielführend. Sinnvoll und nachhaltig ist die Sensibilisierung und Aufklärung der im alpinen Raum agierenden Menschen.“

Peter Paal, Präsident ÖKAS

Stellungnahme Österreichischer Bergrettungsdienst

„Der Österreichische Bergrettungsdienst (ÖBRD) als Rettungsorganisation für das unwegsame und alpine Gelände hat eine einheitliche Meinung zu den Verfahren und Abläufen nach dem Eintritt eines Notfalls im alpinen Gelände. Für das rechtliche Umfeld sieht sich der Österreichische Bergrettungsdienst als nicht zuständig.

Im Bereich der Prävention unterstützt die Bergrettung alle Aktivitäten von alpinen Vereinen, Bergsportführerorganisationen und weiteren kompetenten Organisationen.

Als demokratische parteilose Rettungsorganisation, die in einem Verein organisiert ist, bleibt es jedem Mitglied offen, seine eigene Meinung dazu zu haben. Als Organisation wird aber davon Abstand genommen, Forderungen für rechtliche Änderungen zu erheben.

Stefan Hochstaffl, Präsident ÖBRD

Statement Robert Wallner

„Ich bin gegen eine gesetzliche Regelung. Man muss die Forderung zu Ende denken. Das heißt: Polizeikontrollen, Zwangsmaßnahmen gegen Unverbesserliche, Anzeige, Verwaltungsstrafe, Ersatzfreiheitsstrafe. Ich bin für Aufklärung und Eigenverantwortung und gegen staatliche Intervention und Bürokratie.“

Robert Wallner, Skibergsteiger und Staatsanwalt

Kontakte für Experteninterviews:

Peter Paal – Präsident Österreichisches Kuratorium für Alpine Sicherheit (ÖKAS)
peter.paal@alpinesicherheit.at

Geschäftsstelle des Österreichischen Kuratoriums für Alpine Sicherheit (ÖKAS)
office@alpinesicherheit.at, +43 512 365451

Stefan Hochstaffl – Präsident Österreichischer Bergrettungsdienst (ÖBRD)
office@bergrettung.at, +43 1 251 1919 140

Martin Gurdet – Geschäftsführung Österreichischer Bergrettungsdienst (ÖBRD)
office@bergrettung.at, +43 1 251 1919 140