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© Rene Sendlhofer-Schag Bikefex I ÖKAS Bikekampagne
Radfahren verlernt man nicht. Aber Mountainbiken ist mehr als nur Radfahren. Die unterschiedlichen Spielarten, die Beschaffenheit der Wege und nicht zuletzt die höheren Geschwindigkeiten beim Bergabfahren stellen einen nicht zu unterschätzenden Anspruch an die Fahrtechnik dar. Dabei ist Fahrtechnik nicht nur als Selbstzweck zu betrachten. Vielmehr ebnet sie Mountainbiker:innen den Weg zu außergewöhnlichen Erlebnissen und Abenteuern am Bike und steigern dabei Sicherheit und Spaß.
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Es gibt unterschiedliche Motive, einen Fahrtechnikkurs zu besuchen: Zum Beispiel ein Sturz und die damit einhergehende Erkenntnis, dass man seine Technik verbessern muss. Aber auch die Angst vor gewissen Passagen am Trail oder höheren Geschwindigkeiten auf der Forststraße und nicht zuletzt der Wunsch, sich selbst weiterzuentwickeln, sind Motivation genug einen Technikkurs zu buchen.

Ein Fahrtechnikkurs ist nicht nur als Selbstzweck zu betrachten. Vielmehr ebnet er Mountainbiker:innen den Weg zu außergewöhnlichen Erlebnissen und Abenteuern am Bike – mit Sicherheit und Spaß.

Wann ist ein Fahrtechniktraining sinnvoll?

In den meisten Fällen gibt ein negatives Erlebnis, etwa ein Sturz, den Anstoß, seiner fahrtechnischen Kompetenz mal ein Upgrade zu verpassen. Wünschenswert wäre, wenn diese Überlegungen gleich am Beginn stehen würden. In Kombination mit dem Bike-Boom, speziell auch mit der großen Verbreitung von  E-MTBs, wäre der Hinweis auf einen Fahrtechnikkurs beim Kauf des Drahtesels nützlich. Viele Mountainbiker:innen, vor allem Einsteiger:innen, wissen gar nicht, dass es so etwas gibt. Die Wirtschaft bzw. der Handel könnten hier – eine übergeordnete Instanz zur Organisation vorausgesetzt – gemeinsam mit lokalen Vereinen und Fahrtechnikschulen für mehr Sicherheit beim Mountainbiken sorgen. Speziell Noviz:innen am E-MTB haben oft mit dem viel höheren Systemgewicht des Bikes zu kämpfen und entsprechende Probleme beim Handling.

Was ist ein Fahrtechniktraining?

Fahrtechnik bedeutet nicht immer, noch höhere Stufen bewältigen zu können oder die Kurven am Trail schneller zu meistern. Es geht um den richtigen Umgang mit dem Bike, Verständnis für die Lastverteilung am Rad zu entwickeln und eine vorausschauende Fahrweise zu erlernen. Die „urban legend“, Fahrtechnik sei nur etwas für geübte Trailbiker:innen und Freund:innen von technischen Strecken, hält sich hartnäckig. Unfallzahlen des ÖKAS/KfV zeigen allerdings, dass die überwiegende Zahl an Unfällen auf der Forststraße passiert. Unterschätzte Geschwindigkeit, plötzlich auftretende Hindernisse und ein falsches Handling des Bikes führen rasch zum Sturz.

Der Fahrtechnikkurs liefert die Werkzeuge, vermittelt die richtige Körperhaltung und unterstützt beim Erlernen der Übungen. Festigen muss man diese dann in der Praxis.

Was beinhaltet ein Fahrtechniktraining?

Ein einzelner Fahrtechnikkurs macht noch niemanden zum Bikeprofi. Der Kurs liefert die Werkzeuge, vermittelt die richtige Körperhaltung und unterstützt beim Erlernen der Übungen. Festigen muss man diese dann in der Praxis. Das A und O sind die Balance am Rad und eine gute Koordination, das Gefühl fürs eigene Bike. Das ist die Basis jeder weiteren Übung und kann auch im Straßen- und Stadtverkehr geübt werden: Bei der roten Ampel mal versuchen, den Fuß nicht am Boden abzusetzen. Über die Bordsteinkante fahren anstatt abzusteigen oder entlang einer Linie balancieren. So kann „Fahrtechnik“ als unbewusste Kompetenz verankert werden. Ähnlich wie beim Schaltvorgang im Auto, bei dem man auch nicht explizit jeden einzelnen Schritt im Kopf durchgeht, sollen auch das Bremsen, Kurvenfahren, Überwinden von Hindernissen usw. in Fleisch und Blut übergehen. In unvorhersehbaren Situationen ist man so bestens gerüstet, um richtig reagieren zu können.

Was ist ein Bikecheck?

Zur richtigen Fahrtechnik gehört übrigens auch die passende und vor allem funktionstüchtige Ausrüstung. Die beste Bremstechnik versagt, wenn die Bremse selbst defekt ist. Regelmäßige Wartung und Kontrolle sowie ein kurzer Bikecheck vor jeder Ausfahrt oder Übungseinheit sind unerlässlich. Mit diesem Check erkennst du auch Defekte und solche, die es vielleicht noch werden. Unterwegs solltest du dennoch in der Lage sein, „Reparaturen on Tour“ durchzuführen. Dazu gehört das Wechseln/Kleben eines Schlauches, die Bremsbeläge zu wechseln, den Steuersatz festzuziehen und die Schaltung richtig einzustellen. Damit deine Tour nicht zur Tortur wird und du das Bike nach Hause schieben musst.

Ein paar Tipps vom Profi

Mountainbiken ist also definitiv mehr als Radfahren. Wir empfehlen daher klar, einen Fahrtechnikkurs zu absolvieren und in jeder denkbaren Situation zu üben. Beim Bergabfahren muss der Sattel eingefahren sein (ein Sattellift ist hilfreich), auch bei Abfahrten auf der Forststraße. Dadurch schaffst du Raum, um reagieren zu können, und stehst bewegungsbereit am Bike. Die Pedale sind in einer waagrechten Position und das Körpergewicht ist gleichmäßig darauf verteilt. Darüber hinaus empfehlen wir Knieschützer, auch bei Abfahrten auf der Forststraße. Diese gibt es mit minimalem Packmaß und sie stören nicht beim Fahren. Im Ernstfall können sie sich allerdings schnell zu deinen besten Freunden entwickeln.