Der jährliche Überblick ermöglicht es, Unfallereignisse und Unfallzahlen besser einzuordnen und daraus wichtige Erkenntnisse im Sinne der alpinen Sicherheit abzuleiten.
Zahlen, Daten, Fakten sind der Grundstock für eine fundierte Unfallforschung und Präventionsarbeit. Dabei arbeitet das Kuratorium mit Partnern über die Grenzen hinaus zusammen und versucht Erkenntnisse für den gesamten Alpenraum zusammenzuführen.
Jährlich werden mehr als 8.000 Alpinunfälle von der Alpinpolizei (BMI) in Österreich aufgenommen und anonymisiert in der gemeinsamen Datenbank erfasst.
Welcher Abfragezeitpunkt und Zeitraum wird verwendet?
- Abfragestand: Die Auswertungen spiegeln die Unfallzahlen zum Abfragezeitpunkt wider und geben keine Garantie auf Vollständigkeit. Einträge in der Alpinunfalldatenbank können auch zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.
- Zeitraum Statistik: Bei Auswertungen des Kuratoriums sowie im Magazin analyse:berg Sommer oder Winter beläuft sich der Betrachtungszeitraum vom 01. 11. bis 31.10. eines Jahres für alle in der Alpinunfalldatenbank erfassten Bergsportdisziplinen (Ausnahme Winter- bzw. Sommer-Rodeln: 01.11. bis 30.04. bis 01.05. bis 31.10.). Dieser betrachtete Zeitraum gilt seit den 80er Jahren. Ein Grund für die Wahl dieser Zeitperiode liegt darin, dass damit eine Winterperiode vollständig dargestellt werden kann. Für z. B. eine Datenbankabfrage nach Pistenunfällen gilt ebenfalls der genannte Zeitraum. Auch im Sommer oder Herbst kann ein Pistenunfall in einem Gletscherskigebiet passieren.
Kann es zu Abweichungen kommen?
- Da Einträge in der Alpinunfalldatenbank auch zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen können, kann es zu leichten Abweichungen an unterschiedlichen Abfragezeitpunkten kommen.
- Aufgrund der Verwendung von Gleitkommazahlen (Rundungen) kann es zu geringen Abweichungen bei den Prozentwerten kommen: Z. B. kann anstelle der Summe von 100 % die Gesamtsumme 99 % oder 101 % betragen.
Welche Unfälle werden erfasst?
Die Unfalldatenbank stellt nicht die Gesamtheit der Unfälle dar, jedoch eine repräsentative Stichprobe der Gesamtheit (v.a. Piste/Skiroute, Wandern/Bergsteigen). Somit können relevante Rückschlüsse für Interpretationen gezogen werden.
- Als Verunfallte werden alle Toten, Verletzten und Unverletzten aus der Statistik zusammengefasst.
- Die Unfallfolge verletzt umfasst: leicht verletzt, schwer verletzt, unbekannt, Verletzung unbestimmten Grades, lebensbedrohlich verletzt und sonstiges.
- Verdacht auf Fremdverschulden: In der Regel besteht dies bei z. B. Kollision, Aufprall auf ein Hindernis, Pistenrandunfällen, Liftunfällen oder Pistenrand bei schlechter Sicht nicht erkennbar. Trifft dies zu, erfolgt von der Alpinpolizei eine objektive Aufnahme (Fakten) und die Weitergabe an den Richter. In weiterer Folge entscheidet der Richter, ob er dies selbst beurteilt oder einen Sachverständigen hinzuzieht. Kollisionen gehen bei Verletzten oftmals mit Verdacht auf Fremdverschulden einher. Ein Verdacht auf Fremdverschulden ist dann der Fall, wenn man sich die Frage stellen kann: „Könnte dies den Staatsanwalt interessieren?“
„n“ bezeichnet in den statistischen Auswertungen und Grafiken die Grundgesamtheit. Die Gesamtzahl kann bei der Unfallursache mit der Zahl der Opfer divergieren, da ein Beteiligter bzw. ein Opfer mehrere Unfallursachen haben kann. Dies trifft für die Unfallursache, die Verletzungsart und die Verletzungslokalisation zu.
In welche Bergsportdisziplinen wird unterschieden?
- Klassische Winter-Bergsportdisziplinen: Eisklettern, Langlauf, Liftunfall, Piste/Skiroute (gesicherter Skiraum), Variante (ungesicherter Skiraum), (Ski-)Tour (inkl. Snowboard- und Schneeschuhtouren) sowie Rodeln.
- Klassische Sommer-Bergsportdisziplinen: Wildwassersport, Flugunfall, Kombinierte Tour/Hochtour, Höhlenunfall, Klettern/Klettersteig, Mountainbiking, Wandern/Bergsteigen sowie Seilgärten.
- Klassische Nicht-Bergsportdisziplinen: Jagd, Straßenverkehr, Suizid, Forstunfälle u. ä. und Sonstiges.
Signifikanz
Blockierung
Etwa ein Drittel der Verunfallten (Tote, Verletzte, Unverletzte) setzt unverletzt einen Notruf ab bzw. werden unverletzt geborgen. Die Personen befinden sich in einer misslichen Lage und sind im Gelände also „blockiert“. Die Ursachen für eine Blockierung sind vielfältig: Überforderung allgemein, psychischer Belastung (Stress etc.), Nebel, Beobachtung eines Unfalls oder natürlichen Ereignissen (Steinschlag, Lawinenabgang, …), Wegbeschaffenheit, mangelnde Vorbereitung…
Erläuterungen
Verunfallte (Tote, Verletzte, Unverletzte) im alpinen Gelände in Österreich werden in der gemeinsamen Unfalldatenbank des ÖKAS und des BMI seit 2005/06 von der Alpinpolizei registriert. Im ÖKAS werden die anonymisierten Alpinunfälle nach Bergsportdisziplinen sowie unterschiedlichen Unfall- und Verletzungskriterien ausgewertet, analysiert und aufbereitet.
Individuelle Auswertung
Gerne stehen wir für individuelle Anfragen und Auskünfte zur Verfügung:
Mag. Susanna Mitterer susanna.mitterer@alpinesicherheit.at
Geschäftsstelle office@alpinesicherheit.at
Quellenangabe: Österreichisches Kuratorium für Alpine Sicherheit / Alpinpolizei BMI
Beiträge zu Alpinunfallzahlen
Der jährliche Überblick ermöglicht es, Unfallereignisse und Unfallzahlen besser einzuordnen und daraus wichtige Erkenntnisse im Sinne der alpinen Sicherheit abzuleiten.
Tomas Woldrich gibt Stellungnahme zu den Pistenunfällen in der laufenden Wintersaison und nennt Ursachen für Pistenunfälle sowie Maßnahmen, die diese verhindern.
Der jährliche Überblick ermöglicht es, Unfallereignisse und Unfallzahlen besser einzuordnen und daraus wichtige Erkenntnisse im Sinne der alpinen Sicherheit abzuleiten.
Alpinunfälle – Lawinenunfälle
Interviews – Berichte von Beteiligten – Fachbeiträge
Zahlen – Daten – Fakten – Analysen
Acht Todesopfer in drei Tagen, dazu allgemein hohe Lawinenaktivität und zahlreiche Ereignisse mit Personenbeteiligung.
Mehrere folgenschwere Unfälle im Bereich von Pisten und Skirouten geben Anlass für die folgende Auswertung.
Ein Beitrag über die online Präsenz von Einsatzorganisationen & Institutionen und das Berichten über Alpinunfälle.
Ein Beitrag über die online Präsenz von Einsatzorganisationen & Institutionen und das Berichten über Alpinunfälle.